Unsere Angebote richten sich an alle Fachpersonen, die mit Klein-, Schulkindern oder mit Jugendlichen und ihren Familien arbeiten. Wir vermitteln aktuelles Wissen aus der Psychotherapie, Neuropsychologie und Traumatologie. Wir entwickeln gemeinsam mit Ihnen Lösungen und Handlungsalternativen für die Praxis. Die Fortbildungen finden entweder am IPF Luzern statt oder auf Anfrage auch gerne direkt bei Ihnen vor Ort.

Kinderpsychodrama

Symbolspiel als Ausdruck innerer Wirklichkeit:

Das Spiel der Kinder ist viel mehr als Zeitvertreib – es ist das Zentrum ihrer kulturellen und psychischen Entwicklung. Wie Jean Piaget betont, fordert das Spiel die motorischen, sensorischen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten heraus und ermöglicht die kreative Verarbeitung von Erfahrungen. Im Symbolspiel nutzt das Kind die Fähigkeit zur semantischen Deutung, um seine Welt neu zu konstruieren – jenseits der oft einengenden Realität.

„Im Symbolspiel äussert sich … diese systematische Assimilation in einer besonderen Ausnutzung der semiotischen Funktion, die nach freiem Ermessen Symbole schafft, um all das auszudrücken, was in der gelebten Erfahrung nicht allein durch die Mittel der Sprache formuliert und assimiliert werden kann.“

Das Symbolspiel erlaubt dem Kind:

  • Nachzugestalten, was erlebt wurde (z. B. Konflikt im Alltag)
  • Umzugestalten, was bedrohlich war (z. B. aus Täter wird ein verzauberter Ritter)
  • Vollständig zu verlassen, was schmerzhaft war – um sich selbst neu zu erleben

So wird das Spiel zur Bewältigungsarbeit: Das Kind muss sich nicht dem Leiden unterwerfen, sondern gestaltet die Welt nach seinen eigenen Bedürfnissen um. Es gewinnt Kontrolle, Handlungsspielräume und emotionalen Abstand. In den Worten Freuds:

„Jedes spielende Kind benimmt sich wie ein Dichter, indem es sich eine eigene Welt erschafft oder, richtiger gesagt, die Dinge seiner Welt in eine neue, ihm gefällige Ordnung versetzt.“ (Siegmund Freud, 1907)

Symbolspiel als Therapie:

Im Kinderpsychodrama wird das Kind zum Autor, Regisseur und Hauptdarsteller seiner eigenen Geschichte. Es ist die Bühne, auf der Konflikte, Wünsche und Ängste sichtbar und bearbeitbar werden. Die Therapeutin oder der Therapeut hilft dabei – als Mitspieler:in, Impulsgeber:in oder Strukturhalter:in. Das Ziel ist immer, dem Kind zu ermöglichen, positive neue Selbstbilder, Handlungsmuster und Beziehungserfahrungen zu entwickeln. 

„Im  Symbolspiel entdeckt das Kind die schöpferische Dimension … Es gewinnt darin gegenüber seinem eigenen Leben die Perspektive des schöpferisch Tätigen.“ (J.L. Moreno, 1946)

Das Kinderpsychodrama stärkt somit das kindliche Ich, fördere die Selbstreflexion, schafft neue Beziehungserfahrungen – und aktiviert einen spielerischen und heilsamen Prozess.

Kinderpsychodrama nutzt das natürliche Symbolspiel der Kinder gezielt therapeutisch. Es bietet Kindern einen sicheren Raum, in dem sie ihre Themen, Ängste, Wünsche und Konflikte spielerisch ausdrücken, gestalten und verändern können. Dabei wird nicht „über Probleme gesprochen“, sondern gespielt, gebaut, verkleidet, verwandelt – und so ein neues inneres Erleben ermöglicht.

Das psychodramatische Spiel folgt einer klaren Struktur:

1. Aufwärmphase – Kontaktaufnahme, Spielmaterial entdecken, ein Thema entsteht.

2. Bauphase – Kulisse, Szenen, Figuren werden gemeinsam aufgebaut.

3. Symbolisches Spiel – die Geschichte entfaltet sich, Rlolen werden übernommen und durchlebt.

4. Gesprächs- und Reflexionsphase – das Erlebte wird gemeinsam betrachtet, benannt und (bei Bedarf) behutsam gedeutet.

In Gruppen können Kinder auch neue Rollen einüben – jenseits von Familie, Geschlecht oder Alterszugehörigkeit. In der Einzeltherapie übernimmt der/die Therapeut:in verschiedene Rollen und nutzt Figuren, Handpuppen, Material oder symbolische Spielflächen (wie Tische oder Teppiche), um die innere Welt des Kindes nach aussen zu bringen.

 

Pädagogik des sicheren Ortes und Traumapädagogik

Unsere Themen: 

  • Bindung – das emotionale Band zwischen Bezugsperson und Kind
  • Resilienzförderung – was stärkt unsere Kinder
  • Pädagogik des sicheren Ortes – ein sicheres Umfeld als Basis
  • Stressregulation – neurophysiologische Kommunikation & Beziehung
  • Frühe Förderung – drei Formen der Prävention und frühen Intervention

Praxistools:

  • TeilearbeitKindern eine Sprache geben
  • Emotionskreislauf – wirksam das Kind unterstützen
  • Stress-Toleranz- und Lernfenster – das Eisen schmieden, wenn es…?
  • Feinfühligkeit, Empathie, Mentalisierung, Reflektieren und Beziehungskompetenz fördern

 

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